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Über den Stör

Es gibt Fische, welche Angler nur aus Fachbüchern kennen und der Otto-Normalverbraucher hat höchstens einmal etwas davon gehört.
Eine Fischart davon ist der "Stör". Weltweit gibt es ca. 30 Störarten von denen einige Unterarten eine Lebenserwartung von bis zu 100 Jahren haben.

Seit einiger Zeit gewinnt der Stör bei den Teichbesitzern, nicht alleine durch sein außergewöhnliches Aussehen immer mehr an Beliebtheit und wird in großen künstlichen Gewässern oft zusammen mit Koi eingesetzt.

Aber Vorsicht, nicht alle Störarten sind für den Koi- und Gartenteich geeignet.

Störarten:

Für den großen Teich mit guter Wasserqualität geeignete Störarten:

* Sterlet: Acipenser ruthenus
* Waxdick: Acipenser gueldenstaedtii
* Sternhausen: Acipenser stellatus
* Sibirischer Stör: Acipenser baeri

Nicht für den Gartenteich geeignete Störarten:

* Hausen: Huso huso
* Schaufelstör: Scaphirhynchus platorynchus
* Löffelstör: Polyodon spathula
* Weißer Stör: Acipenser transmontanus

Der Sterlet ist mit einer Länge von 40-60 cm wohl der zierlichste unter den Stören. Der Sterlet bekommt maximal 4-8 kg Körpergewicht und ein Alter von maximal 22 Jahren. Er hat eine schlanke, lange leicht nach oben gebogene Schnauze (Rostrum). Die Bartfäden sind stark gefranst, die Unterlippe ist in der Mitte geteilt und die Oberlippe nicht eingebuchtet. Die Oberseite ist dunkelbraun bis grau und die Unterseite rötlichweiß bis gelblich gefärbt. Die Knochenplatten sind schmutzig weiß.
Der Sterlet ist problemlos in größeren Gartenteichen zu halten bei einer für das Wachstm optimalen Temperatur von 18 C. Er ist sehr empfindlich gegen schnelle Wassertemperaturwechsel ansonsten sind für Ihn Temperaturen von nahe 0 C bis 24 C kein Problem.
Der Sterlet ist ein reiner Süßwasserstör und kommt in Flüssen vor, die ins Kaspische, Asowsche, Weiße und Schwarze Meer sowie die Karasee fließen. Auch im unterlauf der Donau und der Wolga gibt es noch Bestände des Sterlets.

Der Waxdick wird im Volksmund oft auch "Diamantstör" genannt. Mit einer Länge von bis zu 2,40 m und einem Gewicht von bis zu 110 kg (Durchschnittsgewicht 10-20kg)ein stolzer Fisch. Er ist ein sehr markanter, schön gezeichneter und deshalb sehr beliebter Stör bei Teichbesitzern.
Er hat eine stumpfe Schnautze (Rostrum) und eine gespaltene Unterlippe. Die Barteln sind nicht gefranst. Zwischen den Reihen der Rücken- und Seitenschilder befinden sich zahlreiche kleinere, sternförmige Knochenplättchen, die in länglichen Reihen parallel zu ihnen angesetzt sind. Der Rücken ist graugrün bis blauschwarz und die Seiten sind graubraun. Der Bauch ist weißgrau oder gelblich gefärbt.
Der Waxdick lebt im Schwarzen- und Kaspischen Meer sowie deren Zuflüssen und besucht zur Laichzeit die Donau, Wolga und andere große Zuflüsse dieser Meere.

Der Sternhausen gehört mit einer Größe bei ausgewachsenen Tieren von 1,3 bis 1,5 m eher zu den kleineren Störarten und wiegen selten mehr als 11 Kilogramm. Man kennt den Sternhausen an seiner überlangen Dolchschnauze (Rostrum). Diese bemerkenswert schöne Störart mit ihrem schlanken Spindelförmigen Körper gehört zu den besten Schwimmern unter den Stören
Der Sternhausen findet man vor allem im Kaspischen, Asowschen und Schwarzen Meer sowie deren Zuflüssen. Weiterhin findet man ihn auch im Donausystem.

Der Sibirische Stör bekommt eine maximale Größe von 2,00 m bei einem Gewicht von ca. 200 Kilogramm. Er ist einheitlich braun bis grauschwarz gefärbt und die Unterseite gelblich bis schmutziggrau gefleckt. Die Bartfäden sich leicht gefranst. Seine Unterlippe ist ganz klar unterbrochen und seine Kiemenreuse fächerförmig. Er Laicht wie alle Störe nicht jedes Jahr, sondern nur alle 2-5 Jahre. Der Sibirische Stör wird in Deutschland seit einigen Jahren künstlich vermehrt und zu Speisefleisch herangezogen.
Der Sibirische Stör hat ein sehr hohes Wachstumspotenzial und ist sehr robust in der Handhabung. Er hat einen niedrigen Sauerstoffbedarf und eine breite Nahrung- und Umwelttoleranz.
Der Sibirische Stör kommt in fast allen Flüssen Sibiriens vor, aber auch im Baikalsee ist er zu finden.

Teichempfehlung:

Wenn man mit den Stören verantwortungsbewusst umgeht, wie es auch mit den Koi der Fall ist, wird man mit den Stören viel Freude haben. Man sollte sich jedoch bei der Wahl der Stör Art unbedingt klarmachen, dass diese auch passend zum Gewässer ausgesucht wird. Denn Störe können sehr groß werden.

Wir empfehlen mindestens 20.000 Liter Teichinhalt für einen Stör. Für jeden weiteren Stör plus 2000 Liter Teichinhalt. Daraus ergibt sich dass ein Teich unter 20.000 Liter keinen Sinn macht.

Über den Stör gibt es wenig Literatur!
Wir können Ihnen das Buch Störe Biologie und Aquakultur von Martin Hochleitner empfehlen, welches wir demnächst in unserem Onlineshop anbieten werden.

Auf was man bei der Fütterung von Stören in Gesellschaft mit Koi Beachten sollte

Sehr wichtiger und interessante Beiträge in Orginalfassung von Lesern unserer Homepage

Beitrag von Angelika Knoll:
Es ist schön, dass man mal eine Seite über Störe findet. Ich habe selbst 2 Waxdick zusammen mit etlichen Koi im Teich. Der große hat ca. 1m Länge. Was ich an den ganzen Seiten immer vermisse ist der Hinweis wie man Koi und Stör zusammen halten kann ohne beim Füttern Probleme zu haben. Stör sind ja bekanntermaßen langsame Fresser und die Koi fahren voll auf das Störfutter ab. Ich habe das Problem einfach so gelöst, dass ich die Störe immer erst füttere wenn es dunkel ist. Die Koi können dann nicht mehr viel sehen und die Störe können in aller Ruhe fressen. Damit die Koi dann nicht so irre im Teich nach dem Störfutter suchen gebe ich einfach eine Handvoll Schwimmfutter das sie besonders mögen in den Teich. Ich habe meine Störe seit 3 Jahren und es geht ihnen bestens mit dieser Methode. Ich lese in vielen Foren dass Störbesitzer einfach nicht wissen, wie sie dieses Problem lösen können. Bei mir funktioniert diese Methode auf jeden Fall gut. Leider habe ich diese Lösung noch nirgendwo gelesen. Die Teichbesitzer verscheuchen dann lieber die Koi mit dem Kescher (hab ich anfangs auch gemacht) oder versuchen andere Dinge.


Beitrag von Burkhard Damnik:
Auf Ihrer Homepage hab ich den Beitrag von Angelika Knoll gefunden und auch gelesen. Auch ich habe seit einigen Jahren (sibirische) Störe, Kois, Goldfische und Spiegelkarpfen zusammen in einem Teich mit einer Größe von ungefähr 26000 Litern. Das Problem mit der Fütterung ist mir bestens bekannt. Daher habe auch ich eine "Technologie" zum Füttern entwickelt.

Ich füttere zwar auch in den Abendstunden, kurz vor der Dämmerung, da die Störe in dieser Zeit am aktivsten und "umgänglichsten" sind. Die reine Anwesenheit einer Person in Teichnähe genügt, um das Wasser zum "Kochen" zu bringen. Alles, was Rang und Namen hat, tummelt sich an der Wasseroberfläche um das erwartete Futter in Empfang zu nehmen - außer die Störe. Sie ziehen weiter Ihre Runden, etwa einen halben Meter unter der Wasseroberfläche. Ich verteile mit viel Schwung das Schwimmfutter für die Oberflächenfresser auf dem Teich und habe damit die ständig hungrigen Karpfenfische und alles, was auch nur andeutungsweise dazu gehört, für eine Weile beschäftigt.

Da die Störe bisher als einzige handzahm sind, bekommen sie ihr Futter auch gezielt aus meiner Handfläche, die ein gutes Stück unter Wasser mit einer kleineren Portion Störfutter belegt ist. Die Störe (zwei an der Zahl) kommen ganz brav nach einander an die Hand und nehmen sich recht energisch eine mundgerechte Portion ihrer Pelets herunter. Danach schwimmen sie weiter und kommen in der nächsten Runde wieder heran um weiter zu fressen. Für die Störe ist es jedes Mal ein 4-5-Gänge-Menü.

Bei mir hat sich diese Fütterung Methode recht gut bewährt. Vielleicht konnte ich hiermit all denen eine Anregung geben, die noch keine rechte Möglichkeit gefunden haben, das Futter gerecht zu verteilen.

Wenn Sie auch diesen Erfahrungsbericht veröffentlichen möchten, haben Sie natürlich meine Zustimmung!

Mit freundlichen Grüßen, Burkhard Damnik

Herzlichen Dank für die Beiträge unserer Leser.
für weitere Beiträge wären wir sehr Dankbar!

Text und Bilder sind durch Koigarten Müller Uheberrechtlich geschützt

2007 by Koigarten Müller

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