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Die Geschichte der Koi – Ursprünge, Zucht und Bedeutung im Koi-Hobby

Die Geschichte der Koi

Die farbenprächtigen Koi sind nicht nur beeindruckende Teichbewohner, sondern haben eine lange und faszinierende Geschichte. Die Geschichte der Koi beginnt in China, wo erste Karpfen bereits vor über 2.000 Jahren gezüchtet wurden. Später entwickelten japanische Züchter aus diesen Fischen die heute bekannten Nishikigoi, die durch gezielte Zucht immer leuchtendere Farben und einzigartige Muster erhielten.

Heute sind Koi weltweit ein Symbol für Glück, Ausdauer und Wohlstand. Ihre Bedeutung im Koi-Hobby geht weit über die reine Fischhaltung hinaus – sie sind ein Zeichen für Harmonie und Schönheit in jedem Gartenteich. Ob als leidenschaftliches Hobby oder als wertvolle Zuchtfische, Koi begeistern Menschen auf der ganzen Welt mit ihrer Eleganz und ihrem majestätischen Erscheinungsbild.


Historischer Hintergrund der Koi-Zucht

Erste Berichte über farbige Karpfen stammen aus der Zeit um 1000 n. Chr. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen japanische Züchter, aus diesen farbigen Urkarpfen die ersten Farbvarianten zu entwickeln. Eine der frühesten gezielten Züchtungen war der Kohaku – ein Koi mit roten Mustern auf weißem Grund.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche weitere Zuchtvarianten mit immer ausgefeilteren Farbmustern. Doch erst in den 1960er Jahren begann der weltweite Siegeszug der Koi. Heute gibt es eine große Vielfalt an Farbvarianten, und die Zuchttechniken wurden stetig weiterentwickelt, um immer prächtigere Koi hervorzubringen.


Die Namensgeschichte der Koi

Der heute geläufige Name Koi ist die Kurzform von Nishikigoi. Zu Beginn der japanischen Koizucht gab es jedoch eine Vielzahl anderer Bezeichnungen für die bunten Karpfen. Sie wurden unter anderem Moyogoi (Karpfen mit Zeichnung), Moyomono ("etwas mit Zeichnung") und Kawarigoi (der "seltsame Karpfen") genannt. Besonders die Bezeichnung Kawarigoi bezog sich auf das ungewöhnliche Erscheinungsbild dieser Fische, die sich stark von ihren wildfarbenen Vorfahren unterschieden. Auch der Begriff Irogoi (bunter Karpfen) wurde in alten Aufzeichnungen immer wieder erwähnt.

Im Jahr 1919 soll schließlich Kiyoshi Abe die Pracht eines von Eizaburo Hoshino gezüchteten Taisho Sanshoku mit dem Namen Nishikigoi beschrieben haben. "Nishiki" ist das japanische Wort für Brokat, ein kostbares, mit Gold- und Silberfäden durchwirktes Seidengewebe. Seitdem ist Nishikigoi der offizielle Name dieser wertvollen und ornamental geschätzten Karpfen. In der Alltagssprache wird der Name jedoch meist auf Koi verkürzt, was einfach "Karpfen" bedeutet.


Die Anfänge der Koi-Zucht

Die genaue Entstehungsgeschichte des Nishikigoi ist nicht lückenlos dokumentiert. Viele Darstellungen beruhen auf Überlieferungen und Mutmaßungen. In zwei Punkten herrscht jedoch weitgehend Einigkeit: Die Geburtsstätte des Nishikigoi liegt in der japanischen Präfektur Niigata, die damals Echigo hieß. Zudem erschienen die ersten farbigen Koi zwischen 1804 und 1829, während der friedlichen Regierungszeit des 11. Shoguns der Tokugawa-Dynastie.

Die Abstammung der Koi ist ebenfalls nicht abschließend geklärt. Manche Züchter gehen davon aus, dass der Asagi, eine farbliche Mutation des schwarzen japanischen Wildkarpfens, als Urahne der Koi gilt. Der Legende nach fing ein Fischer ein solches Exemplar aus einem Fluss und begann mit der gezielten Weiterzucht. Ziel war es, das seitlich vorhandene Rot auf den Rücken zu verlagern. Daraus entwickelte sich nach und nach der Kohaku, die erste echte Farbvariante, und letztendlich die Vielzahl an heute bekannten Koi-Varietäten.

Eine andere Theorie besagt, dass zwischen 1804 und 1829 ein "Wunder" geschah: Innerhalb eines Schwarzkarpfen-Wurfs (Magoi) wurde ein Exemplar mit auffallend roten Kiemendeckeln entdeckt, das den Namen Hookazuki ("rote Wange") erhielt. Gezielte Zuchtversuche erbrachten schnell erstaunliche Ergebnisse. Bereits nach wenigen Generationen gab es weiße Koi sowie weiße Koi mit roter Zeichnung. Die reinweißen Exemplare wurden Shiro Muji genannt, während die weiß-roten Koi als Vorläufer des modernen Kohaku galten.

Weitere frühe Varianten waren:

✅ Hara-aka: Weiße Koi mit rotem Bauch

✅ Hoo-aka und Era-aka: Weiße Koi mit roten Kiemendeckeln

Mit der steigenden Faszination für diese einzigartigen Fische begannen immer mehr Bauern in Niigata, sie gezielt zu züchten.


Die Entwicklung der Nishikigoi-Zucht

Zwischen 1830 und 1845 entstanden neue Zeichnungsvarianten, darunter Zinkaburi, Menkaburi, Sarasa und Kuchibeni. Einige dieser Namen, insbesondere Menkaburi und Kuchibeni, werden noch heute zur Beschreibung spezifischer Muster verwendet.

Um 1845 gelangten die ersten Koi in die Region Yamakoshi, einer abgelegenen, von Armut geprägten Gegend. Die schwierigen landwirtschaftlichen Bedingungen zwangen die Menschen, alternative Einkommensquellen zu finden. Neben der Seidenraupenzucht entdeckten sie die Koi-Zucht als lukratives Nebengewerbe.

Die natürlichen Bedingungen in Yamakoshi waren ideal für die Koi-Zucht: Der Fluss Shinano lieferte hochwertiges Wasser, und die stark tonhaltigen Böden enthielten wertvolle Mineralstoffe, die sich positiv auf die Farbentwicklung der Koi auswirkten. Während in benachbarten Orten wie Ueda die kieshaltigen Böden nur für die Entwicklung des Asagi geeignet waren, florierte die Nishikigoi-Zucht in Yamakoshi.

Bis 1947 beschäftigten sich bereits 1.700 der 2.500 Haushalte mit der Koi-Zucht. In den 1960er Jahren gab es sogar 6.000 Koi-Züchter in der gesamten Präfektur Niigata. Heute sind es nur noch einige Hundert, doch die Tradition bleibt lebendig.


Der weltweite Siegeszug der Koi

Zu Beginn der Meiji-Periode (1868–1912) entdeckten die ersten Liebhaber den Koi für sich. Im Jahr 1888 wurde erstmals ein Koi-Kauf namentlich dokumentiert: Herr Gosuke aus Utogi ersteigerte einen weiblichen Kohaku mit rotem Kopf namens Hachibi. Die Nachkommen aus der Kreuzung mit einem Kohaku namens Sakurakana gelten als die Stammväter des modernen Kohaku.

Der wahre Durchbruch für den Nishikigoi erfolgte jedoch erst 1915 auf der Taisho-Ausstellung in Tokio. Dort präsentierten Züchter aus Yamakoshi ihre besten Koi. Kronprinz Hirohito, der spätere Kaiser Japans, zeigte sich fasziniert von diesen prachtvollen Fischen und besaß fortan selbst einige Exemplare. Dieser Moment markierte den Beginn der landesweiten Popularität des Koi.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Nishikigoi nicht nur in Japan, sondern weltweit bekannt. Dank neuer Transportmöglichkeiten und verbesserter Zuchttechniken verbreitete sich die Koi-Zucht rasch nach Europa, Nordamerika und in viele andere Länder. Heute sind Nishikigoi nicht nur wertvolle Zuchtfische, sondern auch ein Symbol für Harmonie, Glück und Wohlstand in unzähligen Gärten und Teichen weltweit.


Hanako Koi – Der älteste Koi

Hanako ist ein berühmter Koi, der als der älteste bekannte Koi-Fisch gilt. Er lebte in Japan und wurde angeblich über 200 Jahre alt. Hanako war ein Aisai Koi (eine Art von Koi), die von der Familie Koi in Japan gepflegt wurde. Der Koi-Fisch lebte in einem Teich in der Präfektur Gifu und wurde ein berühmtes Symbol für Langlebigkeit und Stärke.

Hanako wurde 1977 von einem Biologen namens Kobayashi untersucht, und es wurde festgestellt, dass der Fisch erstaunlicherweise 226 Jahre alt war, was ihn zu einem der ältesten bekannten Koi-Fische in der Geschichte machte. Seine außergewöhnliche Lebensspanne ist Teil des Mysteriums und des Wunders rund um Koi-Fische, die in Japan oft als Symbole für Glück, Wohlstand und Ausdauer angesehen werden.

Es gibt eine faszinierende Geschichte rund um Hanako, und viele Menschen sind von der Idee fasziniert, dass dieser Koi so lange leben konnte. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Lebensdauer von Koi-Fischen unter idealen Bedingungen oft beeindruckend lang ist, und Hanako bleibt ein berühmtes Beispiel für die bemerkenswerte Langlebigkeit dieser Tiere.

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